Ahlen. Ein Jahr geht schnell vorbei und so endet jetzt die Zeit im Elisabeth-Tombrock-Haus für die jungen Kolleginnen und Kollegen, die ein Jahr lang neue Wege gegangen sind und viele Erfahrungen gemacht haben, die sie jetzt nicht mehr vermissen möchten. Die Orientierung zum Berufseinstieg oder Studium war noch nicht abgeschlossen und sie haben in ihrer Zeit in der Senioreneinrichtung viel erfahren über soziales Engagement.
„Die Betätigungsfelder sind weit gestreut“, berichtet Einrichtungsleiterin Silvia Keggenhoff, „ob Sozialer Dienst, Hauswirtschaft und Hausservice, pflegerischer Mithilfe und Betreuung oder der Einsatz am Empfang des Hauses. Für alle unsere neuen Mitarbeitenden auf Zeit haben wir immer das Passende gefunden.“
Dankbarkeit für jede Hilfe
Marie Kämer, die sich für die Mitarbeit im sozialen Dienst entschieden hatte, ist im Gespräch mit Pressereferent Erhard Richard in der Mittagspause und erzählt von vielen Erlebnissen, der Dankbarkeit der Bewohnerinnen und Bewohner für jede Hilfe: „Für jedes freundliche Wort, das man ihnen in oft nicht einfachen Lebenssituationen entgegenbringt. Ob die Begleitung bei Arztbesuchen, die Vorbereitung und Mitgestaltung von Veranstaltung, Basteln, Fotografieren und vieles anderes, es gibt immer neue Aufgaben, in die man sich einbringen kann.“
Tim Küppers, der nicht weit vom Tombrock-Haus entfernt wohnt, war sich nach dem Abitur noch nicht ganz schlüssig, wie es beruflich weiter gehen soll. Da war es für ihn schnell klar, dass in der selbst gewählten Übergangsphase nur etwas mit sozialem Engagement infrage kommt: „Hier im Hausservice hatte ich viele Kontakte auch mit den Bewohnern. Und die Erfahrungen, die man im Miteinander mit der älteren Generation macht, sind eben doch viel umfangreicher als mit Oma und Opa in der eigenen Familie, denn es sind auch Menschen mit Einschränkungen und unterschiedlichsten Bedürfnissen. Es war eine schöne Zeit hier, die ist jetzt vorbei, nun kommt für mich das Studium.“
Mut zur Bewerbung
Stellvertretend für die jetzt ausscheidenden Mitarbeitenden im Freiwilligen Sozialen Jahr machen sie Mut, sich auf ihre frei werdenden Stellen zu bewerben. Sie werden wie selbstverständlich von allen wie das hauptamtliche Personal wahrgenommen, sind Bestandteil des täglichen Lebens und Miteinanders. Das bringt neue, oftmals erste Erfahrungen im Berufsleben, stärkt das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigene Leistung.
Das FSJ bietet natürlich auch die Möglichkeit, etwas Geld dazuzuverdienen. Zum Taschengeld kommen Leistungen der Sozialversicherung, Verpflegung und Urlaub. Es ist mit seinen 25 Seminartagen auch ein soziales Bildungsjahr. Der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen in den Seminaren, die außerhalb der Einrichtung stattfinden und zur Arbeitszeit zählen, trifft auf selbst gewählte aktuelle Themen aus Gesellschaft, Kultur, Religion und Politik. Die Tätigkeit im FSJ kann zudem auch als gefordertes Fachpraktikum zur vollen Anerkennung einer erworbenen Fachhochschulreife anerkannt werden.
„Fast unverzichtbar“
„Die Mitarbeit der jungen Leute ist für uns in vielen Bereichen schon fast unverzichtbar“, berichte Käthe Winkelmann, „auch weil das Miteinander mit der jungen Generation für die Bewohnerinnen und Bewohner herzerfrischend ist und viele alte Erinnerungen zurückruft. Natürlich werden die FSJ-Kolleginnen und Kollegen auch umfangreich eingearbeitet und haben erfahrene, feste Ansprechpartner. So freuen wir uns wieder auf Bewerbungen zum Beginn im August und September dieses Jahres.“ Kontakt über Elisabeth-Tombrock-Haus, Kapellenstraße 25, Kaethe.Winkelmann@st-clemens-gmbh.de, Telefon 89 33.
Ahlener Zeitung, 24. Juni 2023